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Sommer-Linde

(Tilia platyphyllos)

VI Home Edellaubholz-Hang- und Schluchtwälder
25 — 40 m indigen LC
Gesamtansicht
Synonyme: Tilia grandifolia, Großblättrige Linde, Frühe Linde. Makrophanerophyt, coll-um. Die Blätter sind auf der Unterseite in den Blattachseln weiß bebärtet, die heurigen Zweigäste leicht behaart. Die Blattoberseite ist behaart. Die Früchte weisen deutliche Kanten auf und sind zwischen den Fingern nicht zerdrückbar. Die Fruchtstände tragen meist 3 Früchte. Die Sommer-Linde blüht etwa 3 Wochen früher als die Winterlinde. Heilpflanze: Die Blüten werden für schweißtreibenden Lindenblütentee verwendet (Lit). Bei den Germanen war die Linde der Göttin Freya geweiht, lange Zeit wurden unter Linden die Dorfgerichte abgehalten. Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW.
 
Blätter
 
 
Früchte
Hier sind die Kanten der Früchte deutlich zu sehen. Aufnahmen: 30.08.2015 beim Stausee Klaus
 
Tilia platyphyllos
 
 
Tilia platyphyllos
 
 
Tilia platyphyllos
Aufnahmen: 28.05.2016 Šmartno
 
 
 
 
 
01.07.2020 Auwald bei Weißkirchen
 
junger Trieb
heurige Zweigachsen sind behaart
 
Blattoberfläche
Die Blattoberfläche trägt feine Härchen. Dadurch fühlt sich das Blatt samtig-weich an.
 
Blattunterseite
Der Blattstiel ist behaart, ebenso die Nervenwinkel. Koordinaten des Standortes: 48°10'58,69"N, 14°8'53,80"E. Aufnahmen: 01.07.2025 Auwald zwischen Autobahn A25 und der Traun, Gemeinde Weißkirchen.

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1885

"1328. T. grandifolia Ehrh. ( T. europaea L. sp. var. ß. — T. platyphyllos Scop. — T. pauciflora Hayne. — T. vulgaris Hayne Reichb. — T. cordifolia Besser. — T. intermedia D. G. — T. mollis Spach. Sommer-L. Früh-Linde.)
Baum, auf höheren Bergrücken oft strauchig. Stamm 80—100' hoch, rissig, schwärzlichgrau mit ausgebreiteten Aesten und kurzbehaarten Zweiglein. Holz gröber, härter als bei der vorigen Art, blassgelb. Blätter sammt den Blattstielen kurzhaarig und überdiess in den Achseln der Adern weisslich gebärtet, zuweilen verkahlend mit Ausnahme des Bartes, gleichfarbig, oberseits dunkelgrün, unterseits nur etwas blässer, 3—4" lang und ebenso breit, aus schiefherzförmiger Basis rundlich, mit vorgezogener Spitze, sägezähnig, weich. Blüthen in blattwinkelständigen, 2—5blüthigen, deckblättrigen Trugdolden. Deckblätter lineallänglich, stumpf, steif, aderig, blassgrünlichgelb, mit der ganzen unteren Hälfte an den gemeinschaftlichen Blüthenstiel angewachsen. Kelchblätter eilanzettlich, stumpflich, am Rande seidigfilzig, blassgelblichweiss. Kronblätter spateliglanzettlich, gelblichweiss. Staubfäden frei. Narben 5lappig. Lappen aufrecht, sammtig. Nüsschen kugelig, erhaben 4—5rippig, lichtgraufilzig, holzig, hartschalig. Durch die Cultur wird oft die typische Gestalt verschiedenartigverändert, die Blätter werden, z. B. doppelt- oder eingeschnittengezähnt oder gelappt. Die Deckblätter sind bald längere, bald kürzere Strecke an den allgemeinen Blüthenstiel angewachsen, die Zweige röthen sich im Winter u. s. w., so kam es, dass mehrere Arten aufgestellt wurden, die nur sehr veränderliche Formen der T. grandifolia sind. Constante Kennzeichen dieser Art sind übrigens die gleichfarbigen, behaarten, in den Adern weissgebärteten Blätter und die erhabenrippigen Nüsschen. Blüthen und Bast werden wie die der T. parvifolia benützt, das Holz ist aber schwerer zu bearbeiten.
Juni — Juli

In Wäldern, Vorhölzern über Gneiss, Granit, Sandstein, nirgends wahre Bestände bildend. Im wilden Zustande und strauchartig, häufig, sowohl in Ebenen, z. B. in Auen, als in den Voralpen verbreitet. Als Baum wie die vorige Art gepflanzt und zwar häufiger als diese. Ein sehr alter, schöner Baum befindet sich neben der Eisenbahn im Gastgarten zu St. Magdalena bei Linz.
T. argentea Desf. (T. alba W K .) mit oberseits dunkelgrünen, kahlen, unterseits weissfilzigen Blättern und mit in 5 Bündel vielbrüderig-verwachsenen Staubfäden, jeder Bündel ein dem Kronblatte gegenständiges Nebenkronblatt einschliessend, wird nur in einigen Parken einzeln gezügelt, kommt aber sonst im Gebiete im Freien nirgends vor."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, IV. Band (Seite 92), Linz 1885, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
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 Letzte Bearbeitung 02.07.2025

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